Fahrraddemo durch Greifswald: Studierende demonstrieren für Entlastungen in der Krise

Studierende in Not: Fahrraddemo wird am Dienstag (22.11.2022) gegen 13 Uhr mehrere Hauptstraßen in Greifswald kurzfristig blockieren. Veranstalter des Demozuges ist der Allgemeine Studierendenausschuss Greifswald.

Greifswald – Erst vor wenigen Tagen beschloss das Bundeskabinett im Rahmen des Entlastungspaket eine Einmalzahlung für Studierende und Fachschüler*innen in Höhe von 200 Euro. Dennoch hält der Frust bei den Studierenden in Greifswald an . Die nächste Demonstration ist bereits organisiert.

Grund für die anhaltenden Proteste ist die finanziell-prekäre Lage vieler Studierenden. Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte das statistische Bundesamt alarmierende Zahlen: mehr als ein Drittel aller Studierenden in Deutschland waren im vergangenen Jahr von Armut bedroht. Im Vergleich: In der Gesamtbevölkerung lag dieser Wert bei 15,8 Prozent. Nun folgt die Einmalzahlung durch den Bund, doch die Kritik der Studierenden ist groß: „Schon vor der Krise litten ein Drittel meiner Kommilitonen unter Armut. Nun sollen ganze 200 Euro das Leid beenden?“, fragt Lukas Voigt, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). Zudem würde die Auszahlung viel zu spät erfolgen: „Bisher weiß nicht einmal der Bund selbst, wann uns die Gelder erreichen sollen. Studierende brauchen aber jetzt Hilfe für den Winter und nicht erst im Frühling!“, betont Lukas Voigt.

Mit der Fahrraddemo quer durch Greifswald möchte der AStA auf die Lage der Studierenden aufmerksam machen. Die Organisator*innen fordern unter anderem eine Kompensation der krisenbedingten Mehrkosten des Studierendenwerks, um stabile Preise in den Mensen zu sichern und steigende Mieten in den Wohnheimen zu verhindern. Auch von den Minderausgaben in Höhe von 18 Millionen Euro an den Hochschulen in M-V soll abgesehen werden.

Um 13 Uhr beginnt der Demozug auf dem Berthold-Beitz-Platz. Mit dem Fahrrad geht es dann über die Anklamer Str. und die Friedrich-Loeffler Straße zum Loeffler-Campus in die Innenstadt, wo die Vollversammlung der Studierendenschaft um 14:00 Uhr stattfindet.

Wie Sie mittlerweile sicher alle wissen, hat die Universität Greifswald, aber auch besonders das Caspar-David-Friedrich-Institut mit finanziellen Kürzungen des Landes MV zu kämpfen. Doch nicht erst seit Kurzem ist diese Universität unterfinanziert und am Ende stehen wir als Studierende, Dozierende und Mitarbeitende vor der großen Frage: wie soll es nun weitergehen?


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