CDF im NS … oder was im Jubiläumsjahr zu Caspar David Friedrich noch nicht gesagt wurde

Eine Ausstellung des Caspar-David-Friedrich-Institutes der Universität Greifswald in Texten & Bildern

 

Verlängert: seit dem 19. September 2024 in der Bahnhofstraße 46/47 

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr

 

„CDF im NS“ oder ausgeschrieben „Caspar David Friedrich im Nationalsozialismus“, das ist der Titel einer Ausstellung von Studierenden und Lehrenden des Caspar David Friedrich-Institutes der Universität Greifswald. Vor allem zwei Gründe gaben den Anlass diese Ausstellung zu konzipieren: Zum einen die zahlreichen Archivalien und Fotografien, die sich bis heute im Archiv des Caspar David Friedrich-Institutes befinden, das seit 1940 diesen Namen trägt. Und zum anderen die Feststellung, dass Caspar David Friedrich im Jubiläumsjahr 2024 zwar in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und darüber hinaus gewürdigt wird, das Thema der Friedrich-Rezeption in NS dabei aber weitgehend ausgespart bleibt. Mit den in dieser Ausstellung angesprochen Themen werden Dokumente aus der Zeit des NS vorgestellt, die etwa über die nationalsozialistisch instrumentalisierte Feier zum 100. Todestag Friedrichs in Greifswald 1940 berichten. Ebenso werden Archivalien gezeigt, die Auskunft zu den Lehrenden geben, die damals in Greifswald das Fach Kunstgeschichte unterrichteten, so etwa Kurt Wilhelm-Kästner (der 1939-1942 zugleich auch Rektor der Universität war), Herbert von Einem, Ludwig Rohling oder Leni Telger. Auch befinden sich im Archiv des CDFI zahlreiche Aktenstücke zum Kunsthandel der 1930er Jahre und den Werken Caspar David Friedrichs, etwa solche der Galerie von Wolfgang Gurlitt, die heute für die Provenienzforschung von großer Bedeutung sind. Zudem werden Publikationen des CDFI wie „Caspar David Friedrich und seine Heimat“ (Berlin 1940) vorgestellt, in welchen eine rassistische Verbindung der Person Friedrich mit der Landschaft in Vorpommern geknüpft wird. Nicht zuletzt hat der damalige Greifswalder Professor Herbert von Einem, der in der Bundesrepublik Deutschland dann eine große Karriere machte, 1944 den Versuch unternommen, sich unter fragwürdigen Bedingungen FriedrichZeichnungen aus französischem Besitz anzueignen und nach Greifswald zu verbringen. Wir hoffen, mit dieser kleinen Ausstellung einen Einblick in die Geschichte der Friedrich-Rezeption im Nationalsozialismus zu geben, die zugleich die Geschichte des CDFI und der Universität Greifswald ist.

 

Ausstellungsthemen:

  • Geschichte des Caspar-David-Friedrich-Instituts (CDFI) der Universität Greifswald
  • Publikationen zu Caspar David Friedrich während des Nationalsozialismus
  • Die Caspar-David-Friedrich Gedenkfeier 1940 in der Greifswalder Stadthalle
  • Betrachtung der Ausstellungen im CDF Jubiläumsjahr 2024
  • Mehrere Kurzbiografien zu wichtigen Personen des CDFI während des NS
  • Fotomaterial und Originalobjekte aus dem Institutsarchiv

 

Ausstellungseröffnung wird am 17. August 2024 um 15:30 Uhr im Ausstellungspavillon neben dem Greifswalder Bahnhof sein. Ab dem 19. September wird die Ausstellung dann in der Bahnhofstraße 46/47 zu sehen sein.

Ausstellungsteam: Sven Engberding, Ellen Haselwander, Kilian Heck, Tom-Luca Hüttl, Malina Tychsen und LeahLovisa Simonsen


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