Sophia K. Sommer
Dr. Wolfgang Ullrich (Foto: Neven Allgeier)
© Matthias Grund

1. Sophia Sommer 

"Copy & Create? - Kunst- & Urheberrecht im digitalen Zeitalter“

26.11.2025, 19 Uhr 

Die Veranstaltung gibt einen kompakten Überblick über Grundlagen und zentrale Fragen des Kunst- und Urheberrechts. Anhand aktueller Beispiele aus der digitalen Bild- und Medienpraxis sollen typische Problemfelder und Lösungsansätze diskutiert werden.

Sophia Sommer ist Rechtsanwältin und Gründerin von Monochrome Legal in Berlin, einer Kanzlei mit Schwerpunkt auf Kunstrecht und Geistigem Eigentum. Sie berät Kreative und Unternehmen u.a. aus verschiedenen Bereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Den Austausch mit Studierenden schätzt sie sehr, denn gerade im Zeitalter neuer Medien eröffnet der gemeinsame Dialog immer wieder neue Perspektiven darauf, wie Recht kreative Prozesse begleiten und Innovationen ermöglichen kann.

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2. Wolfgang Ullrich

"Wie haben die Sozialen Medien die Kunstwelt verändert? Eine erste Bilanz“

10.12.2025, 19 Uhr 

Die Sozialen Medien haben die Kunstwelt auf den Kopf gestellt. Sie fordern herrschende Werkbegriffe heraus und verändern Status und Rolle der einzelnen Instanzen des Kunstbetriebs. Influencer-Logiken durchdringen Schaffensprozesse, Galerien und Museen, mit Followern gibt es neue mächtige Akteure, die die Stellung der klassischen Gatekeeper untergraben und dafür sorgen, dass die bildende Kunst nicht mehr nur Hochkultur ist. 

Vor allem aber hat sich für die Künstler:innen viel geändert: Sie können dank der Sozialen Medien auf andere Weise Erfolg haben als früher, müssen sich aber auch auf die Spielregeln von Plattformen wie Instagram und TikTok einlassen und drohen damit an Autonomie zu verlieren.

Wolfgang Ullrich lebt als Kunstwissenschaftler und freier Autor in Leipzig. Er forscht und publiziert zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zu bildsoziologischen Themen, zu digitalen Bildphänomenen sowie zu Warenästhetik und Markenkultur.

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3. Matthias Grund

(Nicht-)willkürliche Bilder: Generative KI als künstlerisches Medium

14.1.2026, 19 Uhr 

In nur wenigen Jahren hat sich die bildgenerierende KI von einer Nischentechnologie zu einem Mainstream-Phänomen entwickelt. Während große Tech-Konzerne dies als revolutionäre Innovation feiern, ist die Realität komplexer. Künstlerische Strategien erfordern eine Auseinandersetzung mit den technologischen Strukturen hinter diesen Bildsystemen. Generative KI muss im Zusammenhang mit ihren zugrunde liegenden Modellen und ihren Standardisierungstendenzen verstanden werden – trotz ihrer scheinbar willkürlichen Ergebnisse.

In seiner Arbeit untersucht Matthias Grund die verborgenen Aspekte des maschinellen Lernens und begreift KI-generierte Bilder als eigenständige Bildpraxis. Im Vordergrund stehen das Experiment im Medium und die Frage, wie diese Bilder entstehen und was sie über unsere visuellen Kulturen verraten. Dieser Vortrag untersucht die strukturellen und ästhetische Bedingungen KI generierter Bilder. Er hinterfragt die ontologischen und ästhetischen Eigenschaften, die sie charakterisieren, und präsentiert Arbeiten, die sich mit der Materialität generativer Bilder auseinandersetzen.

Matthias Grund ist ein in Köln lebender Künstler und Designer. In seiner künstlerischen Forschung untersucht er die strukturellen und ästhetischen Bedingungen synthetischer Bilder sowie der damit verbundenen visuellen Kulturen. Er ist Doktorand an der Bauhaus-Universität Weimar und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Köln International School of Design, TH Köln. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK), in der Städtischen Galerie Karlsruhe, Kunsthalle Trier, Fundación Ludwig de Cuba und in den Deichtorhallen Hamburg ausgestellt sowie auf zahlreichen akademischen Konferenzen präsentiert.