essence
And at once I knew I was not magnificent ... I could see for miles, miles, miles.
(Bon Iver, „Holocene”)

Zwölf Tage sind eine sehr kurze Zeit für eine Reise nach Island, in der man nur einen geringen Teil der vielfältigen Wunder entdecken kann, die die Insel zu bieten hat. Und dennoch haben sie einen intensiven Eindruck hinterlassen. Gerade der Kontrast von normalem, zuweilen eintönigem Alltag zu absoluter Stille, Weite, Verlust des Zeitgefühls durch die kaum vorhandene Nacht, Naturschauspielen, geringer Luftverschmutzung und leuchtenden Farben war besonders faszinierend. „essence“ zeigt Arbeiten, die auf und nach der Reise entstanden sind. Die Ausstellung dokumentiert in Form von Skizzenbüchern und Fotografien, Zeichnungen und Texten an den Wänden die Eindrücke und Gedanken dieser Reise nach Island und versucht, trotz der kurzen Zeit Islands Wesen auf den Grund zu gehen, das so vielfältig wie die unzähligen Felsformationen, Wasserfälle, Mooshügel des Landes zu sein scheint. Mittels einer Wandzeichnung auf Horizont- beziehungsweise Augenhöhe des Ausstellungsraumes sollen die einzelnen und seriellen Arbeiten miteinander verbunden und in Beziehung gesetzt, die weite Ausdehnung der Landschaften eingefangen und dem Betrachter nahegebracht werden. Wie in der isländischen Landschaft trifft Großes auf kleine Details, scheinbar grau in graue Landschaften auf unwirkliche Farben und in Fotografien eingefangene Bewegung auf stoischen Stillstand.