SHADOWLANDS TEIL 2 - NACHT ÜBER DEUTSCHLAND / THE LURE OF THE DARK

SHADOWLANDS TEIL 2

NACHT ÜBER DEUTSCHLANDTHE LURE OF THE DARK (Tanja Zimmermann, Alf Löhr) und JAHR OHNE SONNE (Stella Capretto, Lena Friemel, Laura Schöning)

Mittwoch, den 17. April 2024, ab 18.00 Uhr

Beginn im Projektraum des Caspar-David-Friedrich-Institutes, Bahnhofstrasse 46/47
mit anschließendem Audiowalk zum Kunstkubus CUBIC, Karl-Marx-Platz, an dem die Arbeit der Masterstudierenden vorgestellt wird.

Tanja Zimmermanns Arbeit "Nacht über Deutschland – Eine Installation für Gertrud Bing“ bedient sich der Methode des Collagierens, die auch von Aby Warburg und seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Gertrud Bing für ihre Vorträge über die visuellen Zusammenhänge der Kulturen über Zeiten und Räume hinweg favorisiert wurde. In Zeiten der höchsten Not gelang es 1933 Gertrud Bing und Fritz Saxl, die kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg aus Hamburg nach London zu überführen. Gertrud Bing war eine ungemein begabte und empathische Intellektuelle, die aufgrund ihrer humanistischen Haltung eine Vielzahl von Geflüchteten in London in besonderer Weise unterstützte.

„The Lure of the dark/Die Verlockung des Dunklen“ von Alf Löhr entstand zwischen 2022 und 2023, somit in der Zeit der Verarbeitung von Corona. Neben seinem Bild hängt ein Tuch, mit dem der Inhalt des Bildes quasi wie in einer Monotypie gedruckt worden ist. Bild und Tuch bilden eine Einheit, wonach Malen nicht mehr nur distanzierte Pinselarbeit verkörpert, sondern physisch geworden ist. Alf Löhr denkt seit langem über einen alternativen Malereibegriff nach, jenseits der aufgespannten Leinwand, jenseits der Formalisierung von Kunst.

Die Arbeit „Jahr ohne Sonne” untersucht die post-romantische Konstruktion von Natur in unserer modernen Gesellschaft. In der künstlerischen Recherche untersuchen die drei Studentinnen des Caspar-David-Friedrich-Institutes die Vulkanasche als Metapher für die Verharmlosung der Klimakatastrophe und die Entfremdung zwischen Mensch und Natur. Als Rückbesinnung auf den Ausbruch des „Tambora“ im Jahr 1815 und die Klimaphänomene in den darauffolgenden Jahren entstand eine raumgreifende Installation mit Vulkanasche, welche durch eine Interview-Sequenz mit dem Umweltphysiker Prof. Dr. Christian von Savigny erweitert wird.

Die Ausstellungen in Greifswald stehen im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich und sind von Masterstudierenden der Bildenden Kunst sowie der Kunstgeschichte des CDFI kuratiert bzw. künstlerisch erarbeitet worden. Das Projekt wurde von dem Kunsthistoriker und ehemaligen stellvertretenden Direktor des Staatlichen Museums Schwerin Dr. Gerhard Graulich sowie von Prof. Rozbeh Asmani, Lehrstuhlinhaber für Neue Medien und angewandte Grafik im Bezugsfeld Bildender Kunst am CDFI der Universität Greifswald, betreut.

Die Kunstvereine Goldbergkunst e.V. in Goldberg sowie der Kunstverein „artcube – Raum für zeitgenössische Kunst“ in Greifswald sind beteiligt.

Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten M-V.
 

Abbildung: „Hermia“, ein Frachter der Hamburg-Amerika-Linie bringt zehntausende Bücher und eine fotografische Sammlung über die Nordsee nach Großbritannien.
Grafik: Lichtkombinat

 

Fotos: wolkenbank kunst+räume


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