Color Reach. Botanik x Cyanotypie

Eine Ausstellung der Studierenden des Grundschullehramts 

 

Arboretum Greifswald: 

Wächterhäuschen und Pavillon

14.7. bis 14.9.22 

tgl. 9 bis 18 Uhr

 

Der Klimawandel ist allgegenwärtig, dass wissen selbst die Kinder in der Grundschule. Passend hierzu haben wir als Studierende des Grundschullehramts nicht nur das Thema des Umweltschutzes aufgegriffen, sondern auch einen unmittelbaren Sauerstoffproduzenten und damit auch kleinen 'Lebensretter' in den Fokus gestellt: Das Moos. Im normalen Denken ist Moos etwas Nerviges auf dem Gehweg - vergleichbar mit Unkraut. Mit Augenmerk darauf, dass Moos im Aussehen variiert und eine schadstofffilternde Eigenschaft besitzt, soll dem Moos mit dieser Ausstellung Wichtigkeit zugeschrieben werden. Der Philosoph Michel Serres hat uns hierbei theoretisch mit seinem Werk ,,Le Contract naturel" (Der Naturvertrag, 1994) inspiriert, in dem er per Vertrag den behutsamen Umgang mit der Natur manifestiert haben möchte.

Color Reach bezieht sich auf die Farbigkeit der Cyanotypie, ein fotosensitiver Prozess, den wir als künstlerisches Verfahren einsetzen. Der Titel ist eine Kombination aus zwei Wörtern. Das Wort REACH steht hierbei nicht nur für Reichweite, es ist außerdem die Abkürzung der EU-Verordnung von 2007, auch Registration-Evaluation-Authorization & Restriction of Chemicals genannt. Diese hat den Schutz des Menschen und der Natur vor giftigen Chemikalien zum Ziel. Auch die Cyanotypie, als ein auf chemischen Reaktionen basierendes Verfahren, kann hiermit in Bezug gebracht werden. Mit UV-Licht halten wir etwas Natürliches (Pflanzen) auf etwas ehemals Lebendigem (Papier) fest - durch Chemikalien, die als Berliner Blau, ungefährlich für Umwelt und Gesundheit sind.

Im Wächterhäuschen des Arboretums lässt sich das Entstehen von Bildern mit dem künstlerischen Verfahren der Cyanotypie nachvollziehen. Der Raum ist abgedunkelt und mit Leuchtkästen versehen. Er zeigt verschiedene Moosarten als Motiv, manche vergrößert und manche maßstabsgetreu als Abdruck. 

Im Pavillon des Arboretums findet man eine Gemeinschaftsarbeit, die wir beim ersten Treffen spontan umsetzten. Was einstmals Relikte einer Kartografie des botanischen Gartens waren, sind nun zusammenhängende Einzelteile einer Spurensuche. Als ein großes Ganzes im Bildensemble wahrnehmbar steht jedes Bild aber auch für sich.

 

Fotos: Jürgen Auerswald


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