Friederike Priebe
Friederike Priebe
26 Jahre / Bildende Kunst (M.A.) / Referendarin / lebt und arbeitet in Greifswald
Seit 2014 studiere ich am Caspar-David-Friedrich-Institut. Zunächst absolvierte ich mein Erstes Staatsexamen im Fach Kunst und Gestaltung; aktuell arbeite ich an meinem Master in der Bildenden Kunst. Die Malerei, häufig großformatig, stellt dabei den Fokus meines künstlerischen Schaffens dar. Wo zunächst noch florale, oft gedeckte Farben das Werk bestimmten, leuchten nun grelle, kontrastreiche Kompositionen, die sich von natürlichen Vorbildern entfernen.
Barbara.
Die Suche und Analyse von Oberflächen, deren Beschaffenheit, Materialität und Farbe führte zum Ende des letzten Jahres zu einem verengten Fokus: Farbe und Komposition stehen nunmehr im Mittelpunkt der Arbeiten, die unter dem Arbeitstitel Barbara. entstehen.
Barbara. ist ein Magazin, ist ein Versuch, die zeitgenössische Frau darzustellen. Eine Auswahl an gedruckten Exemplaren aus drei Jahren wird im Vorfeld der künstlerischen Arbeit auf ihr Farbmaterial untersucht. Auffällig: Die Farbe Rosa ist präsent. Hinzu kommen ein changierendes Rot, oft leichte Pastelltöne. Das Aggressionspotential ist denkbar gering, auch, wenn die Zeitschrift an die Stärke der Frau appelliert.
Den Malereien gehen 12,5 cm × 9 cm große Collagen voraus, die das Farbmaterial der Printausgaben neu kontextualisieren. Neue Kompositionen und Kontraste, mitunter Konflikte werden künstlich geschaffen. Es entstehen dreidimensionale Ansichten vor glatten, monochromen Farbflächen. Klare Linien ziehen sich durch die Hochformate, liefern Grenzen und Richtungen und sollen sich wehren gegen Lieblichkeit und Vorsicht. Es gilt zu beantworten: Lässt sich Rosa mit Selbstbewusstsein oder gar Brutalität assoziieren? Die Übersetzung der Collagen in großformatige Acrylmalereien soll das überprüfen. Die Arbeiten, deren Maße zwischen 120 cm × 80 cm und 150 cm × 100 cm wechseln, konzentrieren sich auf Farb- und Formkontraste. Die vorwiegend hellen Töne wirken simultan: Ein kaltes Pink setzt sich gegen ein tiefes, warmes Rot ab. Gelb beginnt zu leuchten, während ein getrübtes Blau Ruhe schafft. Differenzierte Flächen zeigen sich wie Gebirgsformationen auf der Leinwand, die stets dominiert wird vom Mittel der Reduktion. Die Reihe Barbara. erreicht Kraft, wirkt laut und massiv.