Public Art – Kunst in der Stadt

10. November 2017 um 18:00 Uhr

Im Nachgang an den Wettbewerb zur Errichtung eines Kunstwerks auf dem Karl-Marx-Platz im Herbst 2016, welcher ohne eine Realisierungsempfehlung der Jury beendet worden ist, wurde das Thema Kunst im öffentlichen Raum im Greifswald zum Teil sehr kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert. Dabei ging es sowohl um die Erscheinungsformen der im öffentlichen Raum präsentierten Kunstwerke, die Finanzierung sowie um die Art der Beteiligung der Bürger am Findungsprozess für die Errichtung eines Kunstwerkes. Anders als die Präsentation eines Kunstwerks in einem Museum, erfährt Kunst im öffentlichen, für jedermann zugänglichen, Raum eine andere und weitaus kritischere Wahrnehmung und Wertschätzung als Kunstwerke im „geschützten“ Raum eines Museums oder einer Galerie.

Aus diesem Anlass veranstaltet das Amt für Bildung, Kultur und Sport gemeinsam mit den Studierenden des Lehrstuhls Prof. Christian Frosch am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald sowie dem Alfried-krupp-Wissenschaftskolleg eine öffentliche Podiumsdiskussion, in welcher Fragen wie

• Wie kann und soll sich heute Kunst im öffentlichen Raum präsentieren?

• Welche Potentiale ermöglicht Kunst im Stadtraum, damit eine städtische Fläche an dynamischen Charakter gewinnt?

• Welche Möglichkeiten für eine vielfältige und abwechslungsreiche Gestaltung des öffentlichen Raums werden dadurch eröffnet?

• Wie gehen andere Städte mit dem Konzept von temporärer Kunst im öffentlichen Raum um? Welche vorbildlichen und kreativen Ansätze sind zu empfehlen?

• Wie viel kann und darf Kunst im öffentlichen Raum kosten?

• Welche zusätzlichen touristischen Anreize und eine damit überregionale Aufmerksamkeit für eine Stadt vermögen Kunstprojekte dieser Art zu kreieren?

• Welche Formen der Partizipation gibt es, so dass sich auch die Bürger und Bewohner einer Stadt mit dem Kunstwerk identifizieren?

mit renommierten Experten und Protagonisten aus diesem Bereich diskutiert werden sollen.

Gäste im Podium sind:

• Prof. Dr. Florian Matzner, Kunstwissenschaftler und Ausstellungsmacher. 1991-98 Kurator am Landesmuseum Münster, seit 1998 Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste München. Zahlreiche Publikationen und Ausstellungen zur aktuellen Kunst mit dem Schwerpunkt Kunst im öffentlichen Raum, Auswahl: Projektleiter Skulptur. Projekte in Münster (1997), Kurator Arte all’Arte (Toskana 1998 und 1999), Skulptur-Biennale im Münsterland (1999), Oltre il Giardino (Rimini 2002), No Art = No City. 30 Jahre Kunst im öffentlichen Raum (Bremen 2003), Evergreen (Bundesgartenschau München 2005), Tatort Paderborn (Fußgängerzone Paderborn, 2014), Believing History (Kloster Lorsch 2015), Künstlerischer Leiter der Triennale Emscherkunst im Ruhrgebiet 2009 bis 2016; in Vorbereitung: Embrace Our Rivers (Chennai 2017)

• Prof. Dr. Wolfgang Ullrich, geb. 1967, studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik, war von 2006 bis 2015 Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und lebt nun als freier Autor in Leipzig. Er forscht und publiziert zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, zu bildsoziologischen Themen und zu Konsumtheorie. - Jüngste Bücher: Alles nur Konsum. Kritik der warenästhetischen Erziehung (2013); Des Geistes Gegenwart. Eine Wissenschaftspoetik (2014); Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust (2016); Der kreative Mensch. Streit um eine Idee (2016); Wahre Meisterwerte. Stilkritik einer neuen Bekenntniskultur (2017).

• Prof. Rolf Wicker, lehrt Bildnerische Grundlagen und Plastik an der Burg Giebichenstein, verschiedene Projekte zu Kunst im öffentlichen Raum

• Christian Thomas., Zukunftsvisionen Görlitz ist ein von Studierenden der Hochschule Zittau/Görlitz im Ehrenamt organisiertes Ausstellungsprojekt in Görlitz, welches getragen von der Vision, ungenutzte und leer stehende Gebäude zu beleben und mit einem kulturell vielfältigen Rahmenprogramm zu füllen. Seit 2013 steht es unter der Trägerschaft des Second Attempt e.V. - Verein zur Förderung und Vernetzung von Jugendkultur.

• Anne Hille, Künstlerin und Vorsitzende des Künstlerbunds MV, verschiedene Projekte zu Kunst im öffentlichen Raum und Mitglied in der Kommission „Kunst am Bau“

Moderation: Susanne Burmester, geb. 1960, hat Amerikanistik, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Hamburg und Bremen studiert. Von 1999 bis 2010 war sie Vorsitzende und Kuratorin von Kunstverein Rügen e.V. und führt seit 2006 Susanne Burmester Galerie. Seit 2014 entwickelt sie das das Ausstellungsprogramm für CIRCUS EINS im Kronprinzenpalais Putbus/Rügen. Sie hat diverse Kunstprojekte organisiert. Als freiberufliche Autorin ist sie zudem Mitglied im Deutschen Journalistenverband. Erfahrungen, Kritik, Anregungen und Empfehlungen aus diesem Gespräch sollen anschließend Eingang in die Erarbeitung eines Konzeptes für den zukünftigen Umgang mit (temporärer) Kunst im öffentlichen Raum in Greifswald finden.

 

 

Eine Veranstaltung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald in Kooperation mit dem Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg.


Zurück zu allen Meldungen