Die Bildende Kunst der 60er und 70er Jahre hat Körper, Klang und Raum der Malerei und der Skulptur zugeordnet und im Happening und der Performance neue interdisziplinäre Kunstformen entwickelt.
Die Verbindung von Bildenden Künsten mit Musik und Theater findet in der Oper, dem Film und nicht zuletzt in den öffentlichen Medien von Funk und Fernsehen seit langem statt.
Bühnenbild und Tanztheater verbinden Bildende und Darstellende Künste heute wie selbstverständlich miteinander.
Angewandte Künste, Kommunikationsdesign und Werbung verdichten diese Auffassungen zu kommerzieller Anwendung. Die Unterhaltungsindustrie vereinnahmt die Resultate und entwickelt ihrerseits neue Formen, die wiederum auf die Künste zurückwirken, vom Werbespot zum Videoclip und zurück.
Vor diesem Hintergrund hatten Studierende der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) und des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald (CDFI) im WS 2004 unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Möller (HMT) und Prof. Michael Soltau (CDFI) den künstlerischen Dialog aufgenommen.
Filme, Video- und Klanginstallationen, Aktionen und musikalische Beiträge wurden simultan oder aufeinander bezogen im Februar 2005 unter der Mitwirkung künstlerischer Mitarbeiter beider Häuser in Greifswald und Rostock zu einer multimedialen Inszenierung arrangiert
Das Kooperationsprojekt “Distances“ hat den Versuch unternommen, die Trennung der künstlerischen Disziplinen zu Gunsten einer Durchdringung der einzelnen Sparten aufzuheben und dabei den Blick auf die vielfältigen Raum und Zeit bezogenen künstlerischen Argumentationsweisen der Gegenwartskunst gerichtet. Exemplarisch sollten auf diese Weise neue Arbeitsformen in der künstlerischen Lehre untersucht und dargestellt werden.
Zum vorläufigen Abschluss dieser interdisziplinären künstlerischen Zusammenarbeit, die vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurde, wird nun ein Katalog mit einer DVD der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Fotografien des Katalogs und die dokumentarischen Videoaufzeichnungen illustrieren die künstlerischen Beiträge der Studierenden, und machen die vielfältigen Bild- und Klangcollagen erneut sichtbar und nachvollziehbar.
Katalog (52 Seiten)
© 2006 – Hochschule für Musik und Theater Rostock, Caspar-David-Friedrich-Institut