Kunst statt Werbung - Kunstprojekt des Caspar-David-Friedrich-Instituts auf Plakat- und digitalen Schauflächen

Ab dem 13.07.2021 bespielen Studierende des Caspar-David-Friedrich-Instituts (CDFI) in ganz Greifswald Plakat- und digitale Schauflächen. Die Eröffnung mit Fahrradrundtour und feierlicher Taufe einer neuen Litfaßsäule findet am 15.07.2021 ab 17:00 Uhr auf dem Gelände des neuen Universitätsrechenzentrums in der Felix-Hausdorff-Straße 18 statt.

Für zehn Tage sind auf Plakatflächen und Litfaßsäulen in Greifswald künstlerische Arbeiten zu sehen. Diese wurden im Rahmen des Seminars „Public Art. Vol III.“ unter der Leitung von Prof. Dr. Rozbeh Asmani entwickelt. Im Rahmen seiner künstlerischen Arbeit gestaltete er Litfaßsäulen in Köln und Düsseldorf. Die Studierenden hatten bereits zweimal die Möglichkeit, analog ihre Werke an Flächen in Greifswald und Düsseldorf zu zeigen. Bei der nunmehr dritten Intervention kommen auch Bewegtbilder hinzu. Die Studierenden gestalten in diesem Sommer in Greifswald Werbeflächen im öffentlichen Raum in Kooperation mit dem Medienhaus Ströer, Werbe-Licht Dr. Jahn GmbH und der Großformatdruckerei Nordplakat. Zeitgenössische Kunst wird damit ein Teil der Stadtkultur.

„Als Ernst Litfaß 1855 die ersten Anschlagsäulen aufstellen ließ, um das wilde Plakatieren im urbanen Raum zu verhindern, war die Popularität des Massenmediums noch nicht abzusehen. Heute stehen in Deutschland über 50 000 Litfaßsäulen, die als Werbemedium noch immer die Blicke auf sich ziehen und das Stadtbild entscheidend mitbestimmen. Die Säulen sind vor allem in verkehrsreichen Gebieten zu finden. Sie werden von zahlreichen Passanten wahrgenommen und bilden somit eine Plattform des Austausches. Wir haben uns gefragt: Was passiert, wenn die üblichen Motive der Werbung und der Politik durch Kunst ersetzt werden?“, erläutert Rozbeh Asmani, Professor für Neue Medien und angewandte Grafik im Bezugsfeld Bildender Kunst an der Universität Greifswald.

Das Projekt von Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts in Greifswald zeigt zum dritten Mal, dass ein individuell gestaltetes traditionelles Massenmedium auf das kollektive Bewusstsein wirkt und die automatisierte Wahrnehmung durch Kreativität durchbrechen kann. Weichen die massentauglichen Motive der Werbebranche den Kunstwerken, so wird die Stadtbevölkerung vom passiven Konsumierenden zum aktiven Teilhabenden.

Jan Meßerschmidt Hochschulkommunikation
 

Ausstellende Künstler (alphabetisch gelistet):
Rozbeh Asmani (3), Annabella Blasic (5), Jana Bürger, Simon Burmeister, Michéle Dejanovic (2), Juliane Dittmer und Sophia Lück (6), Paula Finsterbusch (8), Soraya-Senna Florczak (4), Lena Friemel, Kolja Hohberg, Grace Ohlsson, Michelle Schneider, Annemarie Selleng, Sophia Schütze (1), Paula Straub (7), Niklas Washausen, Lilly Welke


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