Bilder für Griechenland

Mittwoch, 2. Mai 2018

10:00 - 12:00

Grafische Werkstätten

Bahnhofstr. 50 (EG)

 

 

 

 

 

 Ein Vortrag über die Situation in Griechenland unter dem Regime der EU von Nils Kadritzke im Saarbrücker Filmhaus im Dezember 2015 gab mir erstmals einen genaueren Einblick in die Problematik jener „Krise“. Informativ und aufklärend auch das Buch „Derkurze Frühling von Syriza“ von Andreas Wehr. Mein vereinfachtes Resümée: Unabhängig von der Frage nach unterschiedlichen Strukturreformen in Griechenland wollten die Profiteure des Exportkapitalismus ihre Investitionen retten. Sparmaßnahmen aller Art zuungunsten der Bevölkerung sollte dies erleichtern. Jetzt ist der Ausverkauf  und eine weitere Verarmung Griechenlands im Gange.

 In der Folge suchte ich Kontakt zu einer kleinen Initiativgruppe „Griechenlandsolidarität“ in Saarbrücken, die mit Spendenaktionen ein Krankenhaus in Thessaloniki unterstützten. Bei diesen Treffen  wurde auch über eine Postkartenaktion gesprochen.

 Ich hatte die Idee, eine Reihe kleinformatiger Bilder zu malen, die von Geschichte, Kultur und Mythen Griechenlands erzählen. Von diesen Originalen sollten Kunstpostkarten im Maßstab 1:1 gedruckt werden. Die Karten können verkauft und auch verschenkt werden, der Erlös geht nach Thessaloniki.                                                                           Im Juli und August 2016 entstanden 12 kleinformatige Bilder. Anregungen und Quellen meiner Arbeit waren vielfältige Begegnungen mit der griechischen Kultur, dem Land selbst und den Menschen. Viele glückliche Momente verdanke ich den Wanderungen und dem Leben in Klöstern auf den Kykladen-Inseln, besuchte aber auch Athen, das Festland und Kreta. Im Rückblick auf jene Zeit wurde ich  innerer „Augenzeuge“ meiner Erlebnisse und meiner Bildrecherchen.

Besonders bedeutsam war die zeitgleiche Lektüre über die Geschichte Griechenlands , insbesondere über die Besetzung und die Verbrechen der deutschen Wehrmacht im 2.Weltkrieg. Konfrontiert mit diesem Leid und mit tiefer Sympathie für dieses Land in der jetziger Not und Armut habe ich meine Bilder gemalt.

Till Neu, im April 2018

 

TILL NEU, geboren 1943 in Saarbrücken.

Studium  an der Werkkunst-Schule in Saarbrücken bei Oskar Holweck und an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel bei Fritz Winter. 

Studium der Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes bei Wilhelm Messerer (Promotion über Grundlagen der Gestaltung) und Ausbildung zum Kunstpädagogen.

1984 bis 2004 Professor an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/Main, Grundlagen, Malerei, Kunstgeschichte.

Einzelausstellungen seit 1969.

Veröffentlichungen von Kassetten, Büchern, Katalogen. Lebt in Saarbrücken und in einem Dorf am Fuß des Mont Ventoux (Frankreich).

www.tillneu.de   

http://institut-aktuelle-kunst.de/kuenstlerlexikon/neu-till

 

 


Zurück zu allen Meldungen